Atlasbindung

Atlasbindung

Hat das Wort Atlasbindung etwas mit dem Atlasgebirge zu tun?




Mit freundlicher Erlaubnis von Karin: Atlas-Gebirge in Marokko
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Die Atlasdbindung ist die dritte Grundbindung nebst der Leinen- und der Köperbindung; die gleichbedeutende, französische Bezeichnung heisst Satin.


Atlasbindung (Elisabeth Müller; Unsere Textilien; Herausgegeben von der Gewerbeschule der Stadt Zürich; Verlag der Schul- und Büroverwaltung 1966)

"Hier geht man am besten von der engsten Bindung aus. Sie ist fünfbindig,
das heisst ein Kettfaden ist übersprungen, vier Kettfäden sind aufgefasst.
Bei jedem weiteren Eintrag des Schusses verschiebt sich der Bindepunkt
um zwei Fäden, so dass sich die Bindepunkte nie berühren, sondern
verstreut aber doch gesetzmässig, im Gewebe liegen. Die Kette ist
meist so dicht gestellt, dass die Bindepunkte von den flottierenden
(nicht gebundenen) Fäden verdeckt werden. Sie verschwinden
beinahe, wodurch das Gewebe eine glatte, spiegelartige Ober-
fläche gewinnt. ...
Weqen der weitflottierenden Fäden sind Atlasgewebe weniger
widerstandsfähig; sie gleiten aber infolge ihrer Glätte gut und
eignen sich darum für Futterstoffe.
Für die Seidenstoffe ist die Atlas-, auch Satinbindung genannt,
beliebt, weil durch sie der edle Glanz des Materials noch erhöht wird. "
Atlasbindige Gewebe weisen eine rechte und linke Warenseite auf.

5-bindiger Schussatlas (Satin)

Man spricht von Schusssatin, wenn auf der rechten Warenseite
der Schuss sichtbar ist.


8-bindiger Kettatlas (Satin duchesse)

Man spricht von Kettsatin, wenn auf der rechten Warenseite die
Kette sichtbar ist.


Wechsel von Schuss- und Kettatlas

 

 Kett- und Schussatlas      2-farbiger Kett- und Schussatlas



Mit dem Wechsel von Kett- und Schussatlas können Streifen,
Karos und weitere Bindungsmuster erzielt werden.
Weitere Effekte ergeben sich durch Verwendung von verschiedenen Materialien  in Kette und Schuss. "*

* Gewerbliche Materialkunde;

Atlas ist ein "seidenartiges Gewebe mit hochglänzender Oberfläche":
Das Fremdwort erscheint  im Deutschen bereits im l5. Jahrhundert.
Es geht zurück auf  das  arabische Wort "atlas" und bedeutet "kahl und glatt". Es wurde In Verbindung mit Wörtern für Seidenstoffe verwendet  und meinte eine glatte, minderwertige Seide. Danach verselbstständigte sich das Wort in diesem Sinne.


Atlasgebirge

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